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Glossar

Ein Glossar (Thai: อภิธาน) ist eine Liste von Wörtern mit beigefügten Erklärungen oder Übersetzungen.

Wir haben hier einige zentrale Begriffe des Buddhismus alphabetisch geordnet zusammengetragen. Ausserdem finden Sie hier Erläuterungen zu Begriffen, die im Zusammenhang mit der thailändischen Geschichte oder mit thailändischen Tempeln und Klöstern stehen.

A
Abhidhamma

Wörtliche Bedeutung von Abhidhamma (auch Abhidharma oder Abhidhammapitaka, thailändisch: พระอภิธรรมปิฎก): „höhere Lehre”. Dritter Teil des Tipitaka (Dreikorbs) des Pali-Kanons, auf den sich primär der Theravada-Buddhismus beruft. Es ist ein frühes Kompendium buddhistischer Philosophie und Psychologie, in dem die Lehren des Buddha und seiner Hauptschüler analysiert, geordnet und systematisiert wurden. Der Abhidhamma besteht aus 7 Büchern, ist in Pali verfaßt und genießt vor allem in Myanmar höchste Beachtung. (Hinweis: zum Abhidhamma gibts weitere Informationen in Wikipedia.)

Achtfacher Pfad

Achtfacher Pfad – siehe: Edler Achtfacher Pfad

Ajahn

Ein Ajahn (Thai: อาจารย์, auch: Ajaan, Ajarn oder Acharn, sprich: A-dschaan) ist in der thailändischen Sprache ein Lehrer. Ajahn kommt von dem Wort ācariya der Pali-Sprache, wo es ein Ausdruck des Respekts darstellt. Im täglichen Leben wird Ajahn für Lehrer oder Professoren benutzt, sowie für buddhistische Mönche, die bereits mehr als zehn Vassa ordiniert sind. Ein älterer Mönch kann den Ehrentitel Phra Ajahn (Thai: พระอาจารย์) tragen oder besonders höflich mit Than Ajahn (Thai: ท่านอาจารย์) angeredet werden.

Almosengang

Auf seiner morgendlichen Almosen-Runde (Thai: บิณฑบาต, binthabat, auch: pindabat) muss der Mönch strenge Vorschriften beachten. Er darf weder durch Geräusche, noch durch Rufen oder Singen auf sich aufmerksam machen. Er geht ruhig und konzentriert und akzeptiert alles, was ihm die Leute geben. Der Buddha lehrt, dass es nicht wichtig ist, was gegeben wird, sondern allein wie es gegeben wird. Der Mönch ist zufrieden mit allem was ihm in seine Schale gelegt wird, betrachtet er doch das Essen als Medizin, welche das Geist-Körper-Kontinuum in Bewegung hält.

Zitiert nach: "Buddhism Explained" von Bikkhu Khantipalo, Thai Watana Panich Press, Bangkok 1970

Hinweis: siehe dazu auch Bettelmönche

Anattā

Anattā (Thai: อนัตตา) kommt aus der Pali-Sprache und bedeutet „Nicht-Ich” oder „Unpersönlichkeit”. Diese Lehre von Anattā besagt, dass es weder innerhalb noch außerhalb der körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen irgend etwas gibt, das man im höchsten Sinne als eine für sich bestehende unanhängige Ich-Wesenheit oder Persönlichkeit bezeichnen könnte.

(Hinweis: Ajahn Thanissaro hat einen kleinen Artikel zu Anattā geschrieben, den Sie sich hier in deutscher Übersetzung als PDF herunterladen können. Zudem gibt es auch weitere Informationen in Wikipedia.)

Anbetung

Wenn Nicht-Buddhisten Anhänger des Buddha dabei beobachten, wie sie Buddha-Statuen Ehre erweisen, folgern sie manchmal, dass die Verbeugungen gemacht werden, um den Buddha anzubeten oder seine Gunst zu erflehen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Der Erleuchtete sagte selbst, man solle über allen Freuden stehen, angebetet zu werden – oder über Ärger, nicht angebetet zu werden. Dies zeugt von perfektem Gleichmut des Buddha. Niederwerfungen und alle anderen Arten von Respektsbezeugungen, die Abbildern des Buddha dargebracht werden, dienen allein der Stärkung des gewandten Aspekts des Bewusstseins. Verbeugungen oder Kniefälle stärken das Glücksgefühl des Individuums, sie dienen nicht der Glorifizierung einer Gottheit. Der Buddha wird als Lehrer respektiert und verehrt, was in Asien halt durch Niederwerfungen Ausdruck erhalten kann.

Zitiert nach: Bikkhu Khantipalo Buddhism Explained, Thai Watana Panich Press, Bangkok 1970

Apsara
Himmlische Frauen, die zur Erbauung der Götter tanzen.
Avijjā

Avijjā, „Nichtwissen”, „Unwissenheit”, „Verblendung” (Thai: อวิชชา), ist ein Synonym von moha und gilt als die Grundwurzel allen Übels in der Welt, da sie eben den Erkenntnisblick der Wesen verschleiert und sie die wahre Natur der Dinge nicht erkennen lässt. Sie ist es, die den Wesen das Dasein als etwas Unvergängliches, Glückbringendes, Persönliches und Liebliches (nica, sukkha, attā, subha) vortäuscht und sie nicht erkennen lässt, dass doch alles in Wirklichkeit etwas Vergängliches, Elendes, Unpersönliches und Unreines (anicca, dukkha, asubha) ist.

Ayutthaya

Ayutthaya war die Hauptstadt des Königreiches von Siam. Es wurde 1767 von den Burmesen zerstört. Die Ruinen können heute im Geschichtspark Ayutthaya besucht werden.

B
Bai Sema

Bai Sema (auch kurz Sima, Thai: ใบเสมา) sind die Grenzsteine, die den Bereich in einem thailändischen Wat begrenzen, in dem zum Beispiel Mönche ordiniert werden können.

(Hinweis: Das Muttodaya-Waldkloster im Naturpark Frankenwald bietet auf seiner Webseite eine kleine PDF-Datei an mit dem Titel „Was ist eine Sima?“.)

Bild: Bai Sema im Wat Mahathat, Sukhothai

Bedingtes Entstehen

Die Bedingte Entstehung (auf Pali: paṭicca-samuppāda, Thai: ปฏิจจสมุปบาท) ist die Lehre von der Bedingtheit aller das so genannte individuelle Dasein ausmachenden körperlichen und geistigen Phänomene. Sie bildet, zusammen mit der Lehre von anattā, also von der Unpersönlichkeit oder Ichlosigkeit alles Daseins, die unumgängliche Voraussetzung und Vorbedingung zum eigentlichen Verständnis und zur Verwirklichung der ganzen Buddhalehre. Sie zeigt die Bedingtheit und abhängige Natur des mit den konventionellen Namen Ich, Indidividuum, Mensch, Tier usw. bezeichneten ununterbrochenen Stromes der mannigfaltigen körperlichen und geistigen Daseinsphänomene.
(Hinweis: weitere Informationen zur Bedingten Entstehung gibts in der Wikipedia.)

Beten

Beten – siehe Gebet

Bettelmönche

Buddhistische Mönche und Nonnen betteln nicht, sie sind keine Bettler. Der Mönch muß strenge Vorschriften auf seiner morgendlichen Almosen-Runde beachten. Er darf weder durch Geräusche, noch durch Rufen oder Singen auf sich aufmerksam machen. Er geht ruhig und konzentriert und akzeptiert alles, was ihm die Leute geben. Der Buddha hat zum Beispiel einmal von einem Kind nur eine Handvoll Staub angenommen, da es nichts weiter besass, als den Glauben an den Großen Lehrer. Hieraus lernt man, daß es nicht wichtig ist, was gegeben wird, sondern allein wie es gegeben wird. Der Mönch ist zufrieden mit allem was ihm gegeben wird, betrachtet er doch das Essen als Medizin, welche das Geist-Körper-Kontinuum in Bewegung hält.

Zitiert nach: Bikkhu Khantipalo Buddhism Explained, Thai Watana Panich Press, Bangkok 1970

Bhikkhu

Ein Bhikkhu (auf Thailändisch: ภิกษุ, Piksu) bezeichnet vor allem in jenen Ländern, in denen der Theravada-Buddhismus verbreitet ist (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha), buddhistische Mönche.
(Hinweis: weitere Informationen zu Bhikkhus gibts in der Wikipedia.)

Bhikkhuni

Bhikkhuni sind die buddhistischen Nonnen.

Binthabat

Binthabat (Thai: บิณฑบาต , auch: Pindabat) siehe: Almosengang

Bodhisattva

Eine Person, die dabei ist, ein Buddha, also ein Erleuchteter zu werden. In Pali, der Sprache des Theravada-Buddhismus, heißt er Bodhisatta.
In der Theravada-Tradition gibt es etwa 550 Geschichten (Jatakas) über frühere Leben des Buddha als Bodhisatta. In diesen Existenzen entwickelte er die nötigen inneren Qualitäten, die ihn in einem späteren Leben zur Erleuchtung führen sollten. Im Vordergrund standen dabei im besonderen Eigenschaften wie Weisheit, Güte und Mitgefühl, ethische Reinheit und Großzügigkeit.

Bot

Abkürzung (thailändisch) für Ubosot.

Brahmane

Ein Brahmane (Sanskrit, brāhmaṇa) ist im indischen Kastensystem ein Angehöriger der obersten Kaste (Varna). Im Hinduismus ist es ihr Vorrecht sowie ihre Pflicht, Lehrer des Veda und Gelehrte zu sein, bis heute stellen hauptsächlich sie die Priester. Daher war „Brahmane“ auch ein religiöser Titel.
(Anmerkung: die deutschsprachige Wikipedia hat mehr Informationen zu Brahmane.)

Brahmavihāra

Brahmavihāra ist ein Pali-Wort, das die Vier Göttlichen Verweilungszustände beschreibt. Der Begriff Brahmavihāra (Thai: พรหมวิหาร ๔) wird auch mit „Die Vier Unermesslichen” übersetzt, das sind vier Meditationsobjekte, und zwar Güte (auf Pali: mettā), Mitgefühl (karunā), Mitfreude (muditā) und Gleichmut (upekkhā).
(Anmerkung: die deutschsprachige Wikipedia hat mehr Informationen zu Brahmavihara.)

Buddha

Ein Titel, kein Name: „Der Erleuchtete“ oder auch „Der Erwachte“, auf Thai: พระพุทธเจ้า – Phra Phutthajao. Prinz Siddharta wurde zum Buddha, nachdem er dem Luxusleben im königlichen Palast entsagte, und schließlich nach vielen Entbehrungen den „Mittleren Weg“ fand.

Buddhist

Frage: Wie wird man eigentlich Buddhist?
Antwort: man wird nicht als Buddhist geboren. Nicht durch Rasse, Nationalität, nicht durch Weihe, Taufe oder sonst eine rechtsverbindliche Zeremonie wird man Buddhist, denn der Buddhismus besitzt weder die Gewalt einer Staatsreligion noch eine Hierarchie. Nur durch eine bewußte, freiwillige Entscheidung kann man zum Buddhisten werden.
Formell beschließt man in einer Zeremonie, sich der zeitlosen Natur des eigenen Geistes zu öffnen, indem man Zuflucht (Pali: tisarana) zu den sogenannten Drei Juwelen nimmt:
- zum Buddha,
- zum Dhamma, also der Lehre,
- zum Sangha, der Gemeinschaft der Prakti­zierenden, zum Beispiel durch den Anschluss an eine buddhistische Gruppe.
Ein Akt der Zufluchtnahme ist das feierliche Aussprechen der Zufluchtsformel, um dadurch vor der Welt zu bezeugen, dass man den Buddha fortan zu seinem Lehrer und Vorbild erwählt.
Die Zufluchtsformel lautet:

BUDDHANG SARANANG GATSCHÂMI. Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha.
DHAMMANG SARANANG GATSCHÂMI. Ich nehme meine Zuflucht zum Dhamma.
SANGHANG SARANANG GATSCHÂMI. Ich nehme meine Zuflucht zur Gemeinschaft.
(3-malige Wiederholung)
C
Chedi

Chedi ist die thailändische Aussprache von cetiya (Pali) bzw. caitya (Sanskrit). Sie ist eine Art Stupa, von westlichen Touristen auch „Pagode“ genannt. Sie wurde ursprünglich über den Reliquien des Buddha errichtet, später wurden sie auch über der Asche verstorbener religiöser Berühmtheiten oder von Adeligen und Königen erbaut.
(Hinweis: weitere Informationen zu Chedi)

Chofah

Chofah (auch: Cho Fa - wörtlich übersetzt: „Himmelsbüschel“) sind die charakteristischen architektonischen Verzierungen, die auf Dächern von buddhistischen Gebäuden in thailändischen Wat angebracht sind.

Bild: Chofah des Ubosot, Wat Phra Kaeo, Bangkok

D
Dāna

Dāna kommt aus der Pali-Sprache und bedeutet Geben, Gabe, Freizügigkeit (Thai: ทาน). Auch heute noch wird in allen Ländern Südasiens die Freigebigkeit, ganz besonders aber das Geben von Gewand, Almosenspeise usw. an die Mönche, als eine grundlegende Tugend gepriesenund als Mittel, die Habgier und Selbstsucht im Menschen zu unterdrücken.

 

Deva

Deva (aus der Pali-Sprache; auch devatā, wörtlich: die Himmelswesen, die Leuchtenden) sind „in glücklicher Sphäre lebende und für die Menschen im Allgemeinen unsichtbare Wesen, die aber genau so wie die Menschen und alle anderen Wesen dem beständigen Wiedergeboren-Werden, Altern und Sterben unterworfen sind und genau so wie alle anderen die Daseinsrunde durchkreisen.”

Anmerkung: weitere Informationen zum Deva gibt es in Wikipedia.

Dhamma

Dhamma (auch: Dharma, Thai: ธรรม) ist die Lehre des Buddha. Allerdings kann dieser Begriff auf sehr vielfältige Weise benutzt werden: Im ursprünglichen Sinne bezeichnet er die vom Buddha erfahrene transzendente Wahrheit; dann die von ihm dargelegte Lehre; drittens meint er ganz allgemein 'Dinge oder Phänomene' einschließlich des Unvergänglichen

Anmerkung: weitere Informationen zum Dhamma gibt es in Wikipedia.

Dhamma-cakka

Dhamma-cakka (auch: Dharma-chakra) ist das Rad des Gesetzes. Es ist das von dem Buddha „ins Rollen gesetzte Rad” des Gesetzes, das sind die „Vier Edlen Wahrheiten” (Pali: ariya-sacca). Das Rad ist also ein Symbol der von Buddha verkündeten Lehre. Es wird in der Regel mit acht Speichen dargestellt, die den „Edlen Achtfachen Pfad” zur Befreiung symbolisieren.

Anmerkung: unser Logo zeigt ebenfalls das Rad des Gesetzes.

Dhana

Dhana kommt aus der Pali-Sprache und bedeutet Schätze. Dhana werden in den Texten häufig mit folgenden sieben Eigenschaften in Verbindung gebracht: Vertrauen, Sittlichkeit (Sīla), Schamgefühl und Gewissensscheu (Hiri-Ottappa), Gelehrsamkeit, Freigebigkeit (Dāna) und Wissen.

Dhutanga

Dhutanga kommt aus der Pali-Sprache und bedeutet wörtlich „Läuterungsmittel“ (in Thailändisch: ธุดงค์ - Thudong). Dhutanga ist eine Gruppe von dreizehn asketischen „Übungen“, die am häufigsten von den Waldmönchen der buddhistischen Theravada-Tradition beachtet werden.

Anmerkung: weitere Informationen zum Dhutanga gibt es in Wikipedia.

Dosa

Dosa kommt aus der Pali-Sprache und bedeutet „Hass”, auch „Zorn” oder „Aggression” (Thai: โทสะ). Dosa ist die Selbstbehauptung eines illusionären Selbst den Mitwesen gegenüber. Heilsam wirkt Güte (Metta).

Drei Juwelen

Drei Juwelen – siehe Tisarana

Anmerkung: weitere Informationen zum Drei Juwelen gibt es in Wikipedia.

Dukkha

Das Pali-Wort Dukhha (Thai: ทุกข์) ist ein Schlüsselbegriff im Buddhismus, der meist als „Leiden“ übersetzt wird. Leiden ist eines der Drei Daseinsmerkmale (ti-lakkhana) und die erste der Vier Edlen Wahrheiten (ariya sacca).

Anmerkung: weitere Informationen zum Dukkha gibt es in Wikipedia.

E
Edler Achtfacher Pfad

Der „Edle Achtfache Pfad“ (auch: „achtgliedriger Pfad“, auf Pali: ariya-aṭṭhaṅgika-magga) ist ein zentrales Element der buddhistischen Lehre. Er ist die vierte der „Vier Edlen Wahrheiten“ des Siddhartha Gautama (Buddha) und gibt eine Anleitung zum Gewinn der Erlösung. Er stellt eine praktische Wegweisung zur vollständigen Leidensaufhebung – dem Nirvana – dar, wenn alle nachfolgenden acht Elemente erfolgreich von einem selbst gemeistert werden:

  • Rechte Ansicht (in der Pali-Sprache: sammā diṭṭhi)
  • Rechtes Denken (sammā sankappa)
  • Rechte Rede (sammā vācā)
  • Rechte Handlung (sammā kammanta)
  • Rechter Lebenserwerb (sammā ājīva)
  • Rechte Anstrengung (sammā vāyāma)
  • Rechte Achtsamkeit (sammā sati)
  • Rechte Konzentration (sammā samādhi)

Anmerkung: weitere Informationen zum Edler Achtfacher Pfad gibt es in Wikipedia.

Bild: Die acht Speichen des Dharmachakra symbolisieren den achtfachen Pfad (Jokhang-Tempel).

Elefant

Der Asiatische Elefant wird in Thailand hochverehrt. Früher war er als Arbeitstier im unzugänglichen Dschungel unverzichtbar. Weiße Elefanten waren das Statussymbol der Könige Siams. Sein Bildnis zierte früher die Flagge Siams. Heute, da in den Urwäldern Thailands keine Edelhölzer mehr geschlagen werden können, fristen viele Elefanten als Touristen-Attraktion ihr Dasein.

Bild: Flagge von Siam (1855–1916) mit weißem Elefanten

 

Erawan

Erawan, auch Airavata genannt, ist ein mythologischer Elefant mit 33 Köpfen, der dem Hindu-Gott Indra als Reittier dient.

Bild: Riesiger Erawan im Erawan-Museum, Bangkok

F
Farang
So werden in Thailand die Ausländer genannt, die aus Europa und Nordamerika kommen, also die mit der weißen Hautfarbe. Manchmal wird dieses Wort auch wie Falang ausgesprochen.
Fünf Sittenregeln

Die fünf Sittenregeln (Thai: เบญจศีล) werden auch Die Fünf Gelöbnisse oder Fünf Vorsätze genannt. Ein guter Buddhist versucht sich in der Perfektion unter anderem darin, die fünf Sittenregeln, zu beachten, die da lauten:

  1. Nicht Lebendiges töten.
  2. Nicht nehmen, was nicht gegeben wurde.
  3. Kein Sinnesgenuß, der andere schädigt.
  4. Keine unwahren, verletzenden Worte.
  5. Keine Mittel nehmen, die den Geist berauschen und trüben.

Siehe auch Sikkhāpada

Fuß

Wenn uns etwas runterfällt benutzen wir häufig den Fuß, um den Aufprall zu „mildern“. Genauso nutzen wir unseren Fuß, um zum Beispiel einen herunter gefallenen Geldschein am Wegwehen zu hindern. Bitte diese Reflexe in Thailand unterdrücken!

Der Fuß ist der „niedrigste“ Körperteil - und nur zum Stehen oder Laufen wirklich notwendig. Auf jedem Geldschein dagegen befindet sich das Bild des Königs - jetzt sollte klar sein, warum kein Fuß einen Geldschein zu berühren hat, oder?
Weiterhin gilt es als unhöflich, mit dem Fuß auf jemanden zu zeigen, oder beim Sitzen jemandem die Fußsohlen zuzudrehen.

Geradezu ein Tabu ist es, die Fußsohlen einer Buddhastatue zuzuwenden.

 

Fußabdruck

Der Fußabdruck des Buddha wird in Thailand mit dem gleichen Respekt wie eine Buddha-Statue behandelt. Er wird in einem thailändischen Tempel oft in einem eigenen Gebäude – einem Mondop – verwahrt.

G
Gandhabba

Himmlischer Musikant (Pali-Sprache, Sanskrit: Gandharva)

Anmerkung: weitere Informationen zum Gandhabba gibt es in Wikipedia.

Ganesha

Der elefantenköpfige Ganesha ist der Sohn des Hindu-Gottes Shiva mit seiner Gemahlin Parvati. Er steht in Thailand für die Künste und ist im Siegel von Theatern, Museen und der Kunsthochschule abgebildet.

Anmerkung: weitere Informationen zum Ganesha gibt es in Wikipedia.

Garuda
Garuda mit Nagas, Wat Phra Kaeo, Bangkok

Der Garuda (das Wort stammt aus dem Sanskrit, auf Thai heißt er Khrut) ist der König der Vögel und der Feind aller Naga. Er ist das Reittier des Hindu-Gottes Vishnu. Er ist halb Mensch, halb Vogel, sein Abbild mit Nagas in den Krallen soll angeblich das Böse fernhalten.

Bild: Garuda mit Nagas, Wat Phra Kaeo, Bangkok

Gebet

Der Buddhismus kennt kein Beten und auch kein Gebet – Buddha hat das in seinen überlieferten Schriften nirgendwo gelehrt oder empfohlen. Zu wem sollte man als Buddhist auch beten? Im Buddhismus gibt es keinen Gott, keine Götter, keinen Glauben, keine Engel oder sonstige esoterischen Wesen. Selbst den Budda „betet“ man natürlich nicht an, sondern respektiert nur seine Lehre und seine Schriften, so wie die Worte eines weisen Lehrers oder seines Vaters oder Grossvaters.
Was Buddhisten „rezitieren“ sind Teile überlieferter Schriften oder auch „Gedichte“ – das sind aber keine „Gebete“. Diese Rezitationen sind auch für niemand anderes sondern nur für einen selbst.

Gebote

Frage: was sind eigentlich die Gebote des Buddhismus?

Antwort: der Buddhismus kennt keine Gebote wie in der christlichen Religion: „Du sollst nicht ...“. Im Buddhismus auferlegt man sich freiwillig die Beachtung der Fünf Sittenregeln. Sie werden auch „Die Fünf Ethikregeln“ oder einfach „Fünf Vorsätze“ genannt.

Geistesgifte, Geistes-Verschmutzungen

Geistesgifte (auch: Geistes-Verschmutzungen oder Befleckungen) – siehe Kilesa.

Geldbaum

Geldbäume (Thai: เงินต้น) sind aus Reisig gefertigte Bäumchen, an die Geldscheine als Blätter angeheftet werden. Sie werden für einen speziellen Zweck, zum Beispiel als Spende für die Instandsetzung eines Tempels angefertigt. Sie bieten daneben eine Gelegenheit zum Tham bun. Siehe auch: Phā Pā

Gott/Götter

Ist im Buddhismus von »Göttern« die Rede, so sind damit nicht der natürlichen Gesetzmäßigkeit entbundene himmlische Wesen gemeint. Göttliche Existenz – sofern man sie überhaupt gelten lassen will – ist eine aufgrund positiven Karmas erzeugte Existenzweise und wie jede Existenzform weder absolut noch ewig.
Auch Götter müssen, nachdem sie ihr gutes Karma abgetragen haben, dereinst wieder aus ihrer Daseinsform abtreten; sie sind wie alle Existenzweisen dem Samsāra zugehörig und in den Kreislauf der Wiedergeburten eingebunden.
Auf den Menschen haben Götter keinerlei Einfluss und ihre Anrufung wäre deshalb sinnlos. Der Buddhismus kennt keine absolut erhabene Gottheit und ist demnach eine atheistische Religion.

Der Buddhismus ist gottfrei, mögen auf der Ebene möglicher Existenzformen auch noch so viele Wesen ein »göttliches« Dasein beanspruchen.

Zitiert nach: Francesco Ficicchia, 20 weit verbreitete Missverständnisse des Buddhismus

Götzenanbetung

Götzenanbetung – siehe Anbetung

H
Heiligenschein

Der Heiligenschein (engl. Halo, Pali: pabhā, Thai: รัศมี - rasmi) kommt im klassischen Kanon der buddhistischen Ikonographie Thailands nicht vor. Allerdings gibt es einige frühe Buddhastatuen, die einen ovalen oder runden „Heiligenschein” aufweisen. Er steht für einen Lichtring, der den Kopf besonders heiliger Menschen umgibt. Im Palikanon wird ein Heiligenschein nirgends erwähnt, allerdings wird die Erleuchtung des Buddha so dargestellt, dass Strahlen von blauem, gelbem, rotem, weissem und orangenem Licht von seinem Körper ausgingen.

Himaphan

Der Schneewald (so die wörtliche Übersetzung von Himaphan) ist ein mythologischer Wald an den Hängen des Berges Meru, dem Zentrum der Welt.

Anmerkung: weitere Informationen zum Himaphan gibt es in Wikipedia.

Hinayana

Hinayana (aus dem Sanskrit: „minderes Fahrzeug“) ist eine als abwertend betrachtete Bezeichnung des Mahayana-Buddhismus für alle nicht zum Mahayana gehörenden Strömungen des Buddhismus. Sie bezieht sich vorwiegend auf den Theravada.

Anmerkung: weitere Informationen zum Hinayana gibt es in Wikipedia.

Hongsa

Der mythologische burmesische Schwan heißt in Thailand Hongsa (ausgesprochen: Hong). Er gab dem historischen burmesischen Reich Hongsawadi mit der Hauptstadt im heutigen Pegu (Süd-Mynmar) seinen Namen. Der Hongsa ist wahrscheinlich identisch mit dem Hindu-Vogel Hamsa, dem Reittier des Gottes Brahma.

I
Isan
Lage des Isaan im Nordosten Thailands

Die Nordostregion Thailands wird Pak Isan genannt (ausgesprochen Pack Issahn, Thai: ภาคอีสาน), kurz Isan. Die Schreibweise ist sehr unterschiedlich: zum Beispiel Isaan, Isarn usw.

Anmerkung: weitere Informationen zum Isan gibt es in Wikipedia.

Bild: Lage des Isaan im Nordosten Thailands

J
Jataka

Die Jataka sind Buddhistischen Geburtsgeschichten (so die Übersetzung von Jataka aus dem Pali/Sanskrit, auf Thai heißen sie Chadok). Sie sind moralisch lehrreiche Geschichten im Sinne eines Märchens aus dem Leben des Buddha. Im ursprünglichen Sinn umfasste der Begriff nur Geschichten aus dem Leben des historischen Buddha, Siddhartha Gautama, später jedoch wurden mehr und mehr moralische Lehrgeschichten eingefügt, die sich auf frühere Existenzen und andere Daseinsformen des Buddha beziehen.

 

K
Kamaphum

Kamaphum (Thai: กามภูมิ, Pali: Kāmaloka, Sanskrit: Kāmadhātu) ist eine der drei Welten des traditionellen, buddhistischen Weltbildes.
Es wurde zuerst im Traiphum Phra Ruang oder „Die Drei Welten nach König Ruang“ beschrieben – einer minuziöse Darstellung unseres Universums, der verschiedenen Welten, seiner Bewohner und Geschöpfe. Die drei Welten, das sind die „Welt der Sinnlichkeit“ (Kamaphum), die „Welt der reinen Form“ (Rupaphum) und die „Welt der Nicht-Form“ (Arupaphum).
Es ist gleichzeitig eine Beschreibung des Konzepts der Wiedergeburt: drei aufeinander aufbauenden Hauptebenen, bestehend aus insgesamt 31 Regionen der Existenz. Die Achse in der Mitte der Welten ist der Berg Meru.

Kammaṭṭhāna

Kammaṭṭhāna (Thai: กรรมฐาน, gesprochen: [kamˑmáˑtʰǎːn]; Pali, Skt.: karmasthana; wörtl. „Übungsgebiet“;) bezeichnet im übertragenen Sinn einen Ort innerhalb des Geistes, wohin man sich zurückziehen kann, um an seiner geistigen Weiterentwicklung zu arbeiten.
Kammaṭṭhāna bedeutet eine Meditations-Praxis, die darauf ausgerichtet ist, jeglichen Aspekt von „Verblendung“, „die den Geist trübenden Leidenschaften“ (Kilesa), von Verlangen (Taṇhā), von Unwissenheit oder „Nichtsehen“ (Avijjā) aus dem Herzen zu entfernen, um so die Verbindung des Geistes zu dem Kreislauf von sich wiederholenden Geburten und darauffolgendem Tod zu unterbrechen. Kammaṭṭhāna bezeichnet auch oft eine spezielle Richtung in der thailändischen Waldtradition, wie sie von den berühmten Meditationsmeistern Ajahn Sao Kantasilo und Ajahn Mun Bhuridatta praktiziert wurde.

Anmerkung: weitere Informationen zum Kammaṭṭhāna gibt es in Wikipedia.

Karuna

Das Pali-Wort Karunā (Mitgefühl, nicht Mitleid, Thai: กรุณา) ist ein zentraler Begriff der buddhistischen Geistesschulung und Ethik.
Er beschreibt die Tugend des Erbarmens, der Liebe und des (tätigen) Mitgefühls.

Diese Geisteshaltung ist neben Mettā (Liebende Güte), Muditā (Mitfreude) und Upekkhā (Gleichmut) eine der vier Grundtugenden (Brahmavihāras), die ein Bodhisattva auf seinem Weg, anderen zur Erleuchtung zu verhelfen, entwickeln sollte. Voraussetzung für die Entfaltung von Karuna ist die Erfahrung der Einheit alles Seienden. Die Konsequenz dieser Erfahrung des Nicht-Getrenntseins ist eine Haltung des Mitgefühls, in der sich alle polaren Vorstellungen und die damit verbundenen Widerstände und Abneigungen auflösen: Allen Wesen und allen Erscheinungen dieser Welt wird mit derselben alles umfassenden Liebe und Hilfsbereitschaft begegnet.

Kathina

Kathina (auf Thai: กฐิน) sind die Roben der Bhikkhus, der buddhistischen Mönche. Ursprünglich war Kathin – ein aus dem Pali stammendes Wort – der hölzerne Rahmen, der für den Zuschnitt von Mönchsroben benutzt wird.
Heute steht Kathina (genauer: Thot Kathin, Thai: ทอดกฐิน) meist für die Zeremonie, während der den Mönchen neue Roben übergeben werden. Diese jährlich stattfindende Zeremonie erfolgt üblicherweise nach dem Ende der dreimonatigen Regenzeitklausur, also zwischen Mitte Oktober und November, und dient der Erwerbung von Verdiensten (Tham bun) sowie der Dankerweisung gegenüber den Mönchen.

Hinweis: Bei buddhanet.net gibt es ein hervorragendes englischsprachiges Büchlein im PDF-Format mit dem Titel Kathina: Then and Now zur geschichtlichen Entwicklung der Kathina-Spende.

Khon
Khon-Maske

Klassisches thailändisches Tanz-Drama, bei dem (fast) alle Akteure Masken tragen. Das Repertoire besteht aus Episoden des Ramakien.

Bild: Khon-Maske

Kilesa

Kilesa (aus der Pali-Sprache, auch „Geistes-Gifte” genannt, Thai: กิเลส) sind „Befleckungen”, den Geist trübende Leidenschaften. Als Befleckungen bezeichnet man folgende Eigenschaften, weil diese selber befleckt sind und auch die damit verbundenen Geistesfaktoren beflecken, nämlich: Gier, Hass, Verblendung, Dünkel, Ansichten, Zweifel, Starrheit, Aufgeregtheit, Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit.
Selten werden diese zehn Befleckungen in den Sutten zusammen erwähnt. In der Literatur beschränkt man sich oft auf Die Drei Geistesgifte, nämlich:

  1. Gier (Pali: lobha), auch als Sucht oder Begierde übersetzt, ist das Haben- und Besitzenwollen, das Bestreben, auf jeden Fall und um jeden Preis zu existieren. Mit Gier verwandt sind die Leidenschaften heftiges Begehren (raga) und „Durst“ nach Werden (tanha). Heilsam wirken Großzügigkeit und Mildtätigkeit (dāna).
  2. Hass (dosa), auch als Zorn oder Aggression übersetzt, ist die Selbstbehauptung eines illusionären Selbst den Mitwesen gegenüber. Heilsam wirkt Güte (metta).
  3. Verblendung (moha), Unwissenheit (avijjā) und Nicht-Wissen sind weitestgehend deckungsgleiche Begriffe. Die Unwissenheit ist ein Zustand, der als Grundursache für alles erfahrene Leid angesehen wird. Die beiden anderen Geistesgifte folgen der grundlegenden Unwissenheit. Nicht-Wissen ist die Grundlage allen karmisch-kausalen Handelns. Es bedeutet die Wahrheit(en) über die Natur des Geistes nicht zu kennen. Ist die Verblendung/Unwissenheit/das Nicht-Wissen gereinigt, erscheint der heilame Aspekt im Geist: Weisheit (pañña).

Anmerkung: weitere Informationen zu Drei Geistesgifte gibt es in Wikipedia.

Kinnari

Ein mythologisches Geschöpf, halb Mensch halb Vogel.

Kirtimukha

Ein Kirtimukha (Sanskrit: „Antlitz der Glorie“, auch Kirttimukha oder Kala) ist ein löwenköpfiger Dämonen aus der hinduistischen Mythologie, der sich in seinem wilden Hunger selbst auffrass, bis nur noch sein Kopf übrig blieb. Er taucht oft auf dem Türsturz in Khmer-Tempeln auf, auf dem er Ranken und Blätterwerk ausspeiht. Auch auf Giebeldreiecken thailändischer Tempel ist er zu sehen.

Kopf

Der Kopf ist der „höchste“ Körperteil und gilt unter den Thais als heilig sowie als Sitz der Seele. Deshalb sollte man nie den Kopf einer Person, noch nicht einmal den von kleinen Kindern, berühren. Von vielen Thais würde dies als schwere Missachtung oder sogar als bewusste Beleidigung der Person aufgefasst.

L
Lak Mueang

Die „Stadtsäule“, so die wörtliche Übersetzung des Lak Mueang, ist traditionell das geographische Zentrum einer Stadt in Thailand. Von hier aus werden alle Entfernungen gemessen. Der Lak Mueang von Bangkok befindet sich in einem eher unscheinbaren Gebäude zwischen dem Königspalast und dem großen, ovalen Paltz, dem Sanam Luang.

Anmerkung: weitere Informationen zum Lak Mueang gibt es in Wikipedia.

Lanna

Ehemaliges Königreich im Norden Thailands.
Wörtlich übersetzt bedeutet es "Eine Million Reisfelder".

Anmerkung: weitere Informationen zum Lanna gibt es in Wikipedia.

Lobha

Das Pali-Wort Lobha bedeutet „Gier”, „Sucht” oder „Begierde” (Thai: โลภะ) und ist eines der Drei Geistesgifte (Kilesa).
Lobha steht für das Haben- und Besitzenwollen, das Bestreben, auf jeden Fall und um jeden Preis zu existieren. Mit Gier verwandt sind die Leidenschaften heftiges Begehren (rāga) und "Durst" nach Werden (Tanha). Heilsam wirken Großzügigkeit und Mildtätigkeit (Dāna).

Luang Por

Luang Por (wörtlich: Ehrwürdiger Vater, Thai: หลวงพ่อ) ist eine respektvolle Anrede für einen älteren Mönch.

M
Maha
Maha ist ein Titel, der einem Mönch verliehen wird, wenn er alle drei Stufen der Pali-Prüfungen bestanden hat.
Mahayana

Mahayana (aus dem Sanskrit: „großes Fahrzeug“ oder „großer Weg“) ist eine der Hauptrichtungen des Buddhismus. Heute sind Richtungen des Mahayana besonders in Vietnam, Japan, Tibet, Bhutan, Taiwan, der Volksrepublik China und Korea verbreitet, teilweise auch in der Mongolei und dem asiatischen Osten Russlands.

Anmerkung: weitere Informationen zum Mahayana gibt es in Wikipedia.

Mara
Mara ist die buddhistische Personifikation des Bösen, der Verführer oder die Kraft, die jeglichen Versuchen, Tugendhaftigkeit und Güte zu entwickeln, entgegenwirkt. Letztlich ist Mara als vom eigenen Geist ausgehend zu erkennen.
Meru

Der Berg Meru ist das Zentrum des traditionellen buddhistischen Weltbildes, wie es im Traiphum Phra Ruang (wörtl.: Die Drei Welten des König Ruang) beschrieben sind.

Anmerkung: weitere Informationen zum Meru gibt es in Wikipedia.

Metta

Metta (Pali: mettā, engl. loving kindness, Thai: เมตตา) ist eines der vierzig vom historischen Buddha Siddharta Gautama gelehrten Meditationsobjekte. Übersetzungen für metta sind: Freundlichkeit, aktives Interesse an Anderen, Liebe, Freundschaft, Sympathie. Metta wird häufig noch mit dem Terminus „liebende Güte“ oder „Allgüte“ übersetzt, da in den Augen mancher buddhistischer Autoren das Wort „Liebe“ zu stark mit Tendenzen des Habenwollens, also mit egoistischen Tendenzen behaftet ist. Im Theravada-Buddhismus zählt Metta zu den „Zehn Transzendenten Tugenden“ (pāramī) und den „Vier Unermesslichen“ (auch: „Vier Göttliche Verweilungszustände”, Pali: brahmavihāra).

Anmerkung: weitere Informationen zum Metta gibt es in Wikipedia.

Bild: Buddhas Güte (mettā) besänftigt einen wütenden Elefanten

Mittlerer Weg

Der Mittlere Weg (auch: „Der Mittlere Pfad“, Thai: มัชฌิมาปฏิปทา) ist im Buddhismus ein Synonym für den „Edlen Achtfachen Pfad“. Im weiteren Sinne wird er im Buddhismus als Grundsatz verstanden, Extreme zu meiden.

Anmerkung: weitere Informationen zum Mittlerer Weg gibt es in Wikipedia.

Moha

Das Pali-Wort Moha bedeutet Verblendung, es ist eines der Drei Geistesgifte (Kilesa).
Es ist weitestgehend deckungsgleich mit Unwissenheit und Nicht-Wissen. Die Unwissenheit ist ein Zustand, der als Grundursache für alles erfahrene Leid angesehen wird. Die beiden anderen Geistesgifte folgen der grundlegenden Unwissenheit. Nicht-Wissen ist die Grundlage allen karmisch-kausalen Handelns. Es bedeutet die Wahrheit(en) über die Natur des Geistes nicht zu kennen.
Ist die Verblendung/Unwissenheit/das Nicht-Wissen gereinigt, erscheint der heilame Aspekt im Geist: Weisheit (pañña).

Mondkalender

Der „Thailändische Mondkalender“ (Thai: ปฏิทินจันทรคติ – Patitin Chantarakati, von Patitin (ปฏิทิน) für „Kalender“ und Chantra (จันทรา) für „Mond“, in etwa also „an den Mond angelehnter Kalender“) ist ein so genannter Lunisolarkalender. Er war in Siam (heute: Thailand) bis 1888 der offizielle Kalender. Buddhistische Feiertage in Thailand werden allerdings noch heute anhand dieses „Mondkalenders“ bestimmt.

Anmerkung: weitere Informationen zum Mondkalender gibt es in Wikipedia.

Mondop

Gebäude in einem buddhistischen Kloster (Tempel, oder Wat) mit quadratischer Grundfläche und einem gewölbten Dach, der häufig über einer Reliquie, wie zum Beispiel dem Fußabdruck des Buddha, errichtet wird.

Morgen-Dämmerung

Nach dem Vinaya beginnt ein neuer Tag mit der Morgendämmerung (Pali: aruna), nicht um Mitternacht. Einige Regeln des Mönchskodex beziehen sich darauf.

N
Naga

Phaya Nak heißt die Naga auf Thailändisch. Sie ist eine mythologische Schlange, die auf dem Grund von Gewässern lebt und riesige Schätze behütet.

Nang Yai

Wörtlich übersetzt: Großes Leder: das südthailändische Schattentheater wird mit Figuren gespielt, die aus Büffel-Leder ausgeschnitten und kunstvoll verziert sind.

Nibbāna

Nibbāna (das ‚Nirwahn‘, aus der Pali-Sprache, wörtlich: das Erlöschen) bildet das höchste und letzte Endziel alles buddhistischen Strebens. Es ist das restlose ‚Erlöschen‘ alles in Gier, Hass und Verblendung sich äußernden, das Leben bejahenden und sich krampfhaft daran klammernden Willenstriebes. Es ist somit die endgültige, restlose Befreiung von allem künftigen Wiedergeborenwerden, Altern und Sterben, Leiden und Elend.
(Hinweis: zu Nibbāna gibts ausführlichere Informationen in der Wikipedia.)

Nicht-Selbst

Nicht-Selbst oder Nicht-Ich – siehe anattā

Nirvāna

Nirvāna (aus dem Sanskrit) – siehe nibbāna

O
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P
Pali

Pali (auf Thailändisch wird es Bali ausgesprochen) ist die Sprache (der Dialekt), die wahrscheinlich der Buddha gesprochen hat.

Pali-Kanon

Der Pali-Kanon ist die in der Sprache Pali verfasste, älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddharta Gautama.
(Hinweis: ausführliche Informationen zum Pali-Kanon gibts in der Wikipedia.)

Paññā

Paññā, „Erkennen”, „Einsicht”, „Wissen” oder „Weisheit” (Thai: ปัญญา), beschreibt die große umfassende Weisheit, die alle Dinge und Phänomene im ganzen Universum durchdringt. Paññā existiert demnach schon, bevor das menschliche Bewusstsein alle Daseinsformen wahrnimmt und versucht, sie in Begriffe zu fassen. Paññā wird nach buddhistischer Lehre intuitiv und unmittelbar erfahren, wenn Körper und Geist im Zustand des Gleichgewichts sind und die Vorstellung der Trennung von Subjekt und Objekt im Samadhi überwunden wird.

Parinibbāna

Parinibbāna, das ‚Völlige Nirwahn‘, ist ein Synonym für Nibbāna, bezieht sich also nicht bloß auf die beim Tode des Vollkommen Heiligen eintretende Erlöschung der Daseinsgruppen (khanda-nibbāna), wie vielfach angenommen wird.

Paṭicca-samuppāda

Paṭicca-samuppāda – siehe Bedingtes Entstehen

Pfad, Mittlerer

Der Mittlere Pfad (auch: „Der Mittlere Weg“, Thai: มัชฌิมาปฏิปทา) ist im Buddhismus ein Synonym für den „Edlen Achtfachen Pfad“. Im weiteren Sinne wird er im Buddhismus als Grundsatz verstanden, Extreme zu meiden.
(Hinweis: Sie finden weitere Informationen zum Mittleren Pfad ausführlich in der deutschsprachigen Wikipedia.)

Phā Pā

Phā Pā (auf Thai: ผ้าป่า) bedeutet wörtlich übersetzt Waldstoff. Der Buddha erlaubte seinen Mönchen, nach weggeworfenem Stoff zu suchen, damit sie daraus neue Roben scheidern und alte reparieren konnten. Später erkannten die Laien die Bedürfnisse der Mönche. Sie hängten nachts Stoff in die Bäume nahe der Wohnstatt der Mönche, damit diese den Stoff am nächsten Morgen finden konnten.

Phra

Das Wort Phra (ausgesprochen Pra - nicht etwa Fra!) ist ein Titel, der einem Mönch oder einer anderen heiligen Person verliehen wird. Dieser Titel wird in Thailand nicht nur vor dem Namen des Buddha selbst benutzt, sondern auch für Hinduistische Götter, Christus und Christliche Priester. Manchmal wird dieses Wort auch als Präfix mit der Bedeutung von königlich, heilig, ehrenvoll oder perfekt vor dem Namen von Tempeln, Buddha-Statuen, Reliquien oder auch Schriften gebraucht.

Phra Malai

Die Geschichten von Phra Malai sind buddhistische Gleichnisse. Die Geschichten vom guten Mönch Phra Malai werden in Thailand seit dem 16. Jahrhundert weitererzählt.

Pindabat

Pindabat (Thai: บิณฑบาต , korrektere Umschrift: Binthabat) siehe: Almosengang

Prang

Tempelturm in einem Buddhistischen Kloster (Tempel, oder Wat) oder einem Khmer-Tempel.

Prasat

Ein Prasat ist ein Tempelturm der Angkor-Baukunst. Das Wort wird oft benutzt, um einen gesamten Tempelkomplex zu bezeichnen.
(Hinweis: Sie finden weitere Informationen zum Prasat ausführlich in der deutschsprachigen Wikipedia.)

Puja

Puja (aus dem Sanskrit, sprich puu-dscha, Thai: บูชา) bedeutet in etwa „Verehrung“ oder „Ehrerweisung“. Die Puja gehört als Ritual zu den wichtigsten Bestandteilen des buddhistischen Alltags. Hier ist sie etwa das, was für Christen die Andacht ist – ergänzt um den Aspekt der Verdienstübertragung. Im Idealfall wird die Puja täglich praktiziert – morgens und abends, besonders jedoch zu buddhistischen Festen und Feiertagen.
(Hinweis: Sie finden weitere Informationen zur Puja ausführlich in der deutschsprachigen Wikipedia.)

Q
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R
Rāga

Rāga („Gier” oder „Begehren”, Thai: ราคะ) ist ein Synonym von Lobha.

Rai

Ein Rai ist ein thailändisches Flächenmaß. Es wird umgangssprachlich bei Größenangaben von Feldern und Bauland, aber auch auf allen staatlichen Landbesitzurkunden benutzt.
1 Rai entspricht 1.600 m²
(Hinweis: bei der Wikipedia gibt es auch eine Zusammenstellung von vielen früher benutzten Maßen und Gewichten.)

S
Samādhi

Samādhi (wörtl. „Fest-zusammen-gefügtsein”) bedeutet „Sammlung”, „Versenkung” oder „Konzentration” (Thai: สมาธิ). Samādhi bezeichnet einen Bewusstseinszustand, der über Wachen, Träumen und Tiefschlaf hinausgeht und in dem das diskursive Denken aufhört. Es ist ein völliges Aufgehen in dem Objekt, über das meditiert wurde.
(Hinweis: Ausführliche Informationen zu Samādhi in der Wikipedia.)

Saṃsāra

Das Pali-Wort Saṃsāra (Thai: สังสารวัฏ) wird wörtlich als „Beständiges Wandern” oder „Daseinswanderung” übersetzt. Es ist die Bezeichnung für den immerwährenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Werden und Vergehen bzw. den Kreislauf der Wiedergeburten in den indischen Religionen (Hinduismus, Buddhismus und Jainismus).
(Hinweis: Weitere Informationen zu Samsara in der Wikipedia.)

Sanam Luang

Der Sanam Luang ist der große ovale Platz vor dem Großen Palast in Bangkok. Er wird noch heute bei Kremationsfeierlichkeiten für verstorbene Mitglieder der Königlichen Familie benutzt.

Sangha

Sangha (Pali: saṅgha, Sanskrit: saṃgha, ausgesprochen: Sang-ka, Thai: พระสงฆ์,) bedeutet in der buddhistischen Terminologie „Schar“ oder auch „Gemeinschaft“, also die Gemeinschaft aus Laiengläubigen und Mönchen (Bhikkhus).
(Hinweis: Weitere Information in der Wikipedia.)

Sanskrit

Sanskrit bezeichnet die verschiedenen Formen des Alt-Indischen und ist die Sprache der klassischen indischen Kultur. Viele Worte der thailändischen Sprache sind aus dem Sansktit entlehnt.
(Hinweis: Weitere Information in der Wikipedia.)

Schuhe

Da Füße in Thailand als der „niedrigste“ Körperteil angesehen werden und als unrein gelten, so sind Schuhe, da sie den niedrigsten Körperteil bekleiden, auch in gewisser Weise unrein. Darum zeugt es beim Betreten eines Hauses (in Tempelgebäuden Pflicht) von Anstand, sich die Schuhe vor der Schwelle auszuziehen. Dies hat zuallererst hygienische Gründe.

Sen

Ein Sen ist ein historisches Längenmaß. 1 Sen entspricht 20 Wa, also 40 Meter.

Siddharta

Prinz Siddharta (auf Pali: Siddhattha, Thai: สิทธัตถะ โคตมะ) war ein Prinz eines Adelsgeschlechts des nordindischen Volks der Shakya. Er wurde etwa im Jahre 563 v.Chr. geboren. Die Legenden berichten von vier einschneidenden Erlebnissen, die ihn veranlassten, sein königliches Leben aufzugeben und in die „Hauslosigkeit” zu ziehen, also Asket zu werden. Nach vielen entbehrungsreichen Jahren fand er schließlich den „Mittleren Weg”, wie er ihn nannte, und wurde daraufhin zum Buddha, zum „Erwachten”, zum „Erleuchteten”.
Anmerkung: Die Wikipedia hat viele weitere Fakten zu Siddhartha Gautama.

Sikkhāpada

Sikkhāpada (aus der Pali-Sprache) bedeutent wörtlich: Übungsregeln, Sittenregeln. Die für jeden buddhistischen Anhänger bindenden Fünf Sittenregeln (Thai: เบญจศีล), auch Fünf Sila genannt, sind: Abstehen vom Töten (jeglicher Lebewesen), Stehlen, ungesetzlichem Verkehr mit Frauen, Lügen und Genuss berauschender Getränke.
Die Acht Sittenregeln, die an Vollmonds- und Neumondstagen, sowie beim ersten und letzten Mondviertel von vielen Laienanhängern befolgt werden, sind: 1. Abstehen vom Töten (jeglicher Lebewesen), 2. vom Stehlen, 3. von jederart Geschlechtsverkehr, 4. von Lüge, 5. vom Genuss berauschender Getränke, 6. vom Essen nach 12 Uhr, 7. Sichfernhalten von Tanz, Gesang, Musik sowie Vermeidung von Blumenschmuck, Wohlgerüchen, Schminke, Schmuck, 8. Vermeidung von hohen, üppigen Betten.

Singha

Singha (auf Thai: Sing) ist ein mythologischer Löwe. Er ist besonders in Nordthailand eine Wächterfigur im Tempel.

Smaragd-Buddha

Der Smaragd-Buddha (auf Thai: „Phra Kaeo“) ist das National-Heiligtum Thailands. Er befindet sich im Königlichen Tempel Wat Phra Kaeo in Bangkok.

Sutta

Das Pali-Wort Sutta (Sanskrit: Sūtra) ist eine „Lehrrede” des Buddha. Alle Lehrreden werden in der buddhistischen Textsammlung der Suttapitaka („Korb der Lehrreden“), einem Teil des Tipitaka („Drei-Korb”, auch „Pali-Kanon”), zusammengefasst.
(Anmerkung: Die Wikipedia hat mehr Hintergrund-Informationen zu Sūtra.)

T
Taṇhā

Das Pali-Wort taṇhā (Thai: ตัณหา) bedeutet „Begehren”, die Hauptwurzel des Leidens und des sich immer wieder fortsetzenden Kreislaufs der Wiedergeburten. Taṇhā kann auch mit Verlangen, Durst oder Wollen übersetzt werden, der „Ich-will”- oder „Ich-will-nicht”-Geist. Tanhā ist nach buddhistischer Auffassung die Hauptursache für das Leid (Dukkha) und den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara). Mit Tanha sind alle Formen des Verlangens gemeint, ob sie sich auf Nahrung, Leben, Sex, oder irgendein anderes Objekt richten. Als Nährboden für Tanha gilt die Illusion eines festen Wesenskerns, erst wer diese Illusion überwunden hat (Anatta), kann auch Tanha überwinden.
(Hinweis: die Wikipedia hat weitere Informationen zu Tanha)

Tavatimsa-Himmel

Der Tavatimsa-Himmel (Thai: ดาวดึงส์, daowadueng, Sanskrit/Pali: Tāvatiṃsa) ist eine wichtige Welt in der buddhistischen Kosmologie. Das Sanskrit-Adjektiv trāyastriṃśa bedeutet: zu den 33 (Devas) gehörend, der Tavatimsa-Himmel ist also „der Himmel der 33 Devas”. Der Tavatimsa-Himmel ist der zweite der Himmel in der Kamaphum (Thai: กามภูมิ, Pali: Kāmaloka, Sanskrit: Kāmadhātu) und der höchste Himmel mit einer physikalischen Verbindung zum Rest der Welt. Denn der Tavatimsa-Himmel liegt auf der Spitze des Berges Meru (auch: Sumeru) der eine Höne von 80.000 Yojana besitzt. So kann man den Tavatimsa-Himmel vielleicht mit dem griechischen Olymp vergleichen.

Tham Bun

Tham Bun (auch Tam Bun, Thai: ทำบุญ) ist ein traditionelles Konzept zum Erwerb religiöser Verdienste, das in der buddhistischen Karma-Lehre begründet ist. Der Begriff bun (Thai บุญ, im englischen Sprachgebrauch meist als „merit“ übersetzt) ist die thailändische Übersetzung von puñña, einem Begriff aus der Pali-Sprache. Im Buddhistischen Wörterbuch des deutschen Mönchs Nyanatiloka steht puñña für ‚verdienstvoll‘. Das thailändische Wort tham (ทำ) bedeutet „tun“ oder „machen“. Tham bun könnte somit als ‚Erwerb von Verdiensten‘ übersetzt werden (entsprechend Pali puññakiriyavatthu).
(Hinweis: die Wikipedia hat weitere Informationen zu Tham Bun)

That

Reliquienturm („That“: Thailändisch, wörtl.: Reliquie, sprich: „Tatt“) der laotisch geprägten Architektur Nordost-Thailands mit einer quadratischen Grundfläche.

Theravada

Theravada (Pali: Schule der Ältesten) ist die älteste noch existierende Schultradition des Buddhismus. Er führt seine Abstammung auf jene Mönchsgemeinde zurück, die zu den ersten Anhängern des Buddha gehörte. Der Theravada ist heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Laos und teilweise auch in Vietnam und der VR China (in Yunnan) verbreitet. Vom Mahayana wird er zum Hinayana gezählt.
(Anmerkung: in der Wikipedia gibt es ausführliche Informationen zu Theravada.)

Thot kathin

Thot kathin (Thai: ทอดกฐิน) siehe Kathina

Thudong

Tudong (Thai: ธุดงค์) siehe Dhutanga

Tipitaka

Dreikorb (Thai: พระไตรปิฎก) ist die Übersetzung dieses Wortes aus der Pali-Sprache. Er ist besser bekannt als der Pali-Kanon, die in der Sprache Pali verfasste, älteste zusammenhängend überlieferte Sammlung von Lehrreden des Buddha Siddharta Gautama.
(Hinweis: ausführliche Informationen zum Pali-Kanon gibts in der Wikipedia.
Surftipp: Die meisten Bücher des Pali-Kanon können hier auf Deutsch nachgelesen werden.)

Tisarana

Die Dreifache Zuflucht (Pali: tisarana, Thai: ไตรสรณคมน์) ist ein zentraler Begriff im Buddhismus. Durch die Zufluchtnahme zu den Drei Juwelen, zum Buddha, zum Dhamma und zum Sangha erklärt man sich nach außen zum Buddhisten. Zufluchtnahme bedeutet, diese Drei Juwelen zu den wesentlichen Pfeilern der persönlichen Glaubens- und Lebenspraxis werden zu lassen, sich also am Buddha, seiner Lehre und der Gemeinschaft zu orientieren. Die Zufluchtnahme kann im Rahmen einer Zeremonie (im Rahmen einer buddhistischen Gemeinschaft) erfolgen und wird in der Regel mit einer Verpflichtung auf die so genannten Fünf Silas, die sittlichen Übungsregeln, verknüpft.
Siehe dazu auch unsere Stichworte Buddhist und Fünf Sittengegeln.
(Hinweis: Weitere Information in der Wikipedia.)

Traiphum Phra Ruang

Die Drei Welten des König Ruang ist eine minutiöse Beschreibung des traditionellen buddhistischen Weltbildes. Das Traiphum wurde im 14. Jahrhundert vom späteren König Li Thai, dem Enkel des berühmten Ramkhamhaeng, verfasst

U
Ubosot

Der Ubosot, auch kurz Bot genannt, ist die Ordinationshalle der Mönche in einem thailändischen Wat.

Uposatha

Die uposatha-Tage sind Tage der Besinnung und Meditation. Uposatha (wörtlich Fasten, Thai: วันอุโบสถ auch: วันพระ) nennt man den Vollmond- und den Neumondtag sowie die dazwischen liegenden Tage des ersten ind letzten Mondviertels. An Vollmonds- und Neumondstagen wird die Ordenssatzung (Pātimokkha, Thai: ปาติโมกข์) vor der versammelten Mönchsgemainde vorgetragen, während an obigen vier Mondtagen die Laien vielfach zum Kloster gehen und die Befolgung der acht Sittenregeln (sikkhāpada) auf sich nehmen.

V
Vassa

Vassa (von Pāli vasso, Thai: พรรษา, pʰan săː; im englischen Sprachgebrauch Rains Residence) ist die traditionelle Rückzugszeit der buddhistischen Mönche (Bhikkhus) während der Regenzeit. Sie dauert drei Monate des Lunisolarkalenders, etwa von Juli bis Oktober. Schon vor den Zeiten des Buddha hatte es sich in Indien eingebürgert, dass die heiligen Männer (Sadhus und Sannyasins) für drei Monate auf das Umherwandern verzichteten. Denn zu dieser Zeit sprießt auf den Felder die junge Saat. Um nun die Schößlinge nicht zu zertreten, legte der Buddha fest, dass die Mönche während der Regenzeit außer in Ausnahmefällen in ein und demselben Tempel übernachten. Da der Mahayana-Buddhismus hauptsächlich in Gegenden ohne ausgeprägte Regenzeit verbreitet ist, kennen die Mahayana-Buddhisten kein solches „Retreat“.
(Hinweis: Sie finden weitere Informationen zu Vassa ausführlich in der deutschsprachigen Wikipedia.)

Vier Edle Wahrheiten

Die Vier Edlen Wahrheiten (in der Pali-Sprache: ariya-sacca, Thai: อริยสัจ ๔) bilden die Grundlage der buddhistischen Lehre. Sie sind Gegenstand von Buddha Siddhartha Gautamas erster Lehrrede in Sarnath, die als die „Rede vom Ingangsetzens des Rades der Lehre“ des Pali-Kanon überliefert ist. Die Vier Edlen Wahrheiten sind der kürzeste Ausdruck für die gesamten Lehren des Buddhismus, so dass sämtliche in den drei buddhistischen Sammlungen (Tipitaka) niedergelegten Lehren in ihnen eingeschlossen sind, nämlich: die Wahrheit vom Leiden, von der Leidensentsteheung, der Leidenserlöschung und dem zur Leidenserlöschung führenden Achtfachen Pfade.
(Hinweis: Sie finden weitere Informationen zu den Vier Edlen Wahrheiten ausführlich in der deutschsprachigen Wikipedia.)

Viharn

Andere Schreibweise für Wihan (Thai: วิหาร), der Versammlungshalle in einem thailändischen Tempel.

Vinayapitaka

Der Vinayapitaka (Pali und Sanskrit, wörtlich „Korb der Disziplin”, Thai: พระวินัยปิฎก) ist eine Sammlung von buddhistischen Ordensregeln. Er bildet die erste Abteilung („Korb der Ordensregeln”) des Pali-Kanon (Tipitaka, „Dreikorb”). Er ist die Grundlage für das buddhistische Mönchtum. Er enthält Regeln für den Tagesablauf der Mönche (Bhikkhu) und Nonnen (Bhikkhuni), sowie Regeln für Umgangsformen, mit denen ein harmonisches Zusammenleben sowohl im Kloster selbst, als auch zwischen Kloster- und Laiengemeinschaft gewährleistet werden soll. In der Theravada-Tradition enthält der Vinayapitaka ein Regelwerk mit 227 Vorschriften für Mönche und 311 für Nonnen.

W
Wa

Ein Wa (auch schon mal Wah geschrieben) ist ein historisches Längenmaß. 1 Wa entspricht etwa 2 Metern, 20 Wa entsprechen 1 Sen. 1 Wa entspricht auch 4 Sok. Wa und Sok werden heute manchmal dazu benutzt, die Abmessungen von Buddha-Statuen anzugeben. Beispiel: die Statue hat von Knie zu Knie eine Weite von x Wa und y Sok und eine Höhe von x Wa und y Sok.

Waldstoff

Waldstoff: siehe Phā Pā

Waldtradition

Die Thailändische Waldtradition ist eine Form der aus Thailand stammenden buddhistischen Schule des Theravada. Sie wurde vor allem von Ajahn Chah und dessen Lehrer Ajahn Man Bhuridatta mitgeprägt. Die thailändische Waldtradition betont die direkte Erfahrung aktiv praktizierter Meditation und die strikte Beachtung der monastischen Regeln, die der Buddha im Vinaya (Vinayapitaka) dargelegt hat, sie legt weniger Wert auf das Studium der Tipitaka. In Thailand werden die Waldmönche als Meditations-Spezialisten angesehen.

Wang

Ein königlicher Palast wird auf Thailändisch Wang genannt, der Große Königs-Palast heißt Wang Luang. Für den Touristen zugängliche Paläste in Bangkok sind zum Beispiel der Wang Suan Pakkard („Gemüsegarten-Palast”), der Wang Tha Phra gegenüber des Großen Palastes von Bangkok, in dem sich heute die Silpakorn-Kunsthochschule befindet, oder der Wang Na, der ehemalige Palast des Kronprinzen, in dem sich heute das Nationalmuseum Bangkok befindet.

Der Wang ist ebenfalls ein Fluss in Nordthailand.

Wat

Ein Wat (Khmer វត្ត vott; laotisch ວັດ, vat; thailändisch วัด, [wát]) ist in den buddhistischen Ländern Laos, Kambodscha und Thailand ein von einer Mauer umgebener Gebäudekomplex, der hauptsächlich religiösen Zwecken dient.

Weitere, ausführliche Informationen dazu auf Wikipedia.

Wihan

Der Wihan (andere Schreibweise: Viharn, Thai: วิหาร) ist die Versammlungshalle in einem buddhistischen Kloster (Wat).

X
Zu diesem Anfangsbuchstaben gibt es keine Einträge.
Y
Yaksa, Yaksi

Männliche und weibliche Riesen aus der thailändischen Mythologie. Ursprünglich ein Baumgeist und Wächter der verborgenen Schätze der Welt; Untertan von Kubera, Gott des Wohlstands; manchmal ein Dämon mit übernatürlichen Kräften.
In Pali Yakkha, in Sanskrit Yaksha geschrieben.
Yaksa bewachen zum Beispiel paarweise die Eingänge zum Wat Phra Kaeo, dem Tempel im Großen Palast von Bangkok.

Yojana

Ein Yojana (in Thailand spricht man es Yot aus) ist ein historisches Längenmaß. Ein Yojana ist 8000 Wa oder 400 Sen lang, das entspricht ungefähr 16 Kilometer.

Z
Zufluchtsformel

Zufluchtsformel – siehe tisarana
(Hinweis: Weitere Information in der Wikipedia.)

0-9
108

Im Hinduismus, Buddhismus und anderen asiatischen Religionen ist 108 eine heilige Zahl.

Auf den Fußsohlen thailändischer Buddha-Statuen befinden sich häufig 108 Symbole.

In der thailändischen Sprache bedeutet die Anzahl 108 eine unbeschreiblich große Anzahl von Dingen.