Kilesa (aus der Pali-Sprache, auch „Geistes-Gifte” genannt, Thai: กิเลส) sind „Befleckungen”, den Geist trübende Leidenschaften. Als Befleckungen bezeichnet man folgende Eigenschaften, weil diese selber befleckt sind und auch die damit verbundenen Geistesfaktoren beflecken, nämlich: Gier, Hass, Verblendung, Dünkel, Ansichten, Zweifel, Starrheit, Aufgeregtheit, Schamlosigkeit und Gewissenlosigkeit. Selten werden diese zehn Befleckungen in den Sutten zusammen erwähnt. In der Literatur beschränkt man sich oft auf Die Drei Geistesgifte, nämlich:
Gier (Pali: lobha), auch als Sucht oder Begierde übersetzt, ist das Haben- und Besitzenwollen, das Bestreben, auf jeden Fall und um jeden Preis zu existieren. Mit Gier verwandt sind die Leidenschaften heftiges Begehren (raga) und „Durst“ nach Werden (tanha). Heilsam wirken Großzügigkeit und Mildtätigkeit (dāna).
Hass (dosa), auch als Zorn oder Aggression übersetzt, ist die Selbstbehauptung eines illusionären Selbst den Mitwesen gegenüber. Heilsam wirkt Güte (metta).
Verblendung (moha), Unwissenheit (avijjā) und Nicht-Wissen sind weitestgehend deckungsgleiche Begriffe. Die Unwissenheit ist ein Zustand, der als Grundursache für alles erfahrene Leid angesehen wird. Die beiden anderen Geistesgifte folgen der grundlegenden Unwissenheit. Nicht-Wissen ist die Grundlage allen karmisch-kausalen Handelns. Es bedeutet die Wahrheit(en) über die Natur des Geistes nicht zu kennen. Ist die Verblendung/Unwissenheit/das Nicht-Wissen gereinigt, erscheint der heilame Aspekt im Geist: Weisheit (pañña).
Anmerkung: weitere Informationen zu Drei Geistesgifte gibt es in Wikipedia.