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Wat Dhammaniwasa

Buddhistische Gemeinschaft Städteregion Aachen e.V.

Dhana

Wie erwerbe ich anerkennenswerte Verdienste aus guten Taten

Teil 5

Übergabe der Spenden an den Mönch

Gemäß der Vinaya oder der Mönchsdisziplinen, darf der Mönch keine Spenden entgegennehmen, wenn sie ihm nicht dargereicht worden sind. Dies wäre ein religiöses Vergehen, Es ist daher für uns Buddhisten wichtig zu wissen, was bei der Darreichung von Spendengaben zu tun ist.

Zunächst müssen Größe und Gewicht der dargereichten Spende so bemessen sein, daß sie von einer Person getragen werden können. Sie sollte nicht zu schwer sein, weil dies für den Mönch und für den Spender unpraktisch ist. Bei kleineren und leichteren Spenden tritt dieses Problem nicht auf.

Wenn sowohl der Mönch als auch der Spender bereit sind, so sollte der Abstand zueinander Armeslänge oder einen Meter betragen. Die Spende kann dann angemessen respektvoll dem Mönch übergeben werden. Der Mönch kann nun ebenfalls die Spende entsprechend respektvoll entgegennehmen.

Wird die Spende mit beiden Händen dargereicht, so wird sie auch mit beiden Händen entgegengenommen.

Der Mönch darf Spenden nicht direkt aus den Händen einer Frau entgegennehmen. Er benutzt daher ein Tuch, das er vor sich ausbreitet, um die Spende entgegenzunehmen(1). Die Frau stellt dann die Spende auf dieses Tuch. Hierbei gilt sinngemäß, wird die Spende mit einer Hand dargereicht, so wird sie auch mit einer Hand angenommen. Spender und Empfänger müssen dies ebenfalls in angemessen respektvoller Weise tun. Es ist dann eine geziemend schöne und ordnungsgemäße Handlungsweise der Spendendarreichung an den Mönch.

Essensspende während der Sammelrunde

Mönchen ist es verboten, Nahrungsmittel zu lagern und zu kochen. Daher ist das Sammeln von Spenden Bestandteil ihrer täglichen Routine. Einige Mönche essen nur einmal am Tag während des Vormittags, andere nehmen zwei Mahlzeiten ein - am frühen Morgen und vor der Mittagszeit. Nach 12 Uhr mittags(2) dürfen Mönche nicht essen, ausgenommen bei Krankheit.

Als morgendliche Routine wird daher vom Mönch erwartet, daß er sich auf seinen Spendensammelgang begibt. Der buddhistische Laie trägt zur tägliche Ernährung des Mönchs und Novizen bei. Er tut dies als einen religiösen Dienst und unterstützt dadurch gleichermaßen den Buddhismus.

Die Darreichung der Essensspende an den Mönch auf seiner Sammelrunde muß ebenfalls ordnungsgemäß erfolgen. Wer eine Spende darreichen möchte, muß diese zubereiten und sich bereit halten. Es muß für den Mönch ersichtlich sein, daß man dem Mönch eine Spende übergeben möchte. Wenn der Mönch nun kommt, bleibt er vor dem Spender stehen und hebt den Deckel seiner Spendenschale ab. Der Spender legt nun die Nahrungsmittel nacheinander sorgfältig in die Spendenschale. Der Mönch nimmt die Essensspende stumm und respektvoll entgegen und segnet uns somit im gleichen Augenblick.

Während der Sammelrunde trägt der Mönch keine Schuhe(3). Wir müssen daher bei der Spendenübergabe ebenfalls unsere Schuhe ausziehen. Tun wir dies nicht, so stehen wir höher als der Mönch. Dies ist unangemessen und unhöflich. Hiervon sind Regierungsbeamte, Soldaten und Polizisten in Uniform ausgenommen.

Steht der Mönch jedoch auf einem Podest oder einer Matte, was verstanden wird, als stehe er höher als wir, so ist es nicht erforderlich, daß wir die Schuhe ausziehen.

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Fussnoten:
(1) Diese Art der Spendenübergabe wird nur in Thailand praktiziert - nicht aber in anderen buddh. Ländern, wie z.B. Sri Lanka oder Burma. Die direkte Entgegennahme von einer Frau ist kein Verstoß gegen die Mönchsregel.

(2) Mittag bezeichnet den Zeitpunkt - wo die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. In Ländern wo die Sommerzeit eingeführt wurde gilt dies zu beachten.

(3) In Buddhistischen Klöstern des Westens macht man auf Grund von klimatischen Unterschieden zu Asien Ausnahmen.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Dienstag, 12. März 2013© 2015 Wat Dhammaniwasa