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Wat Dhammaniwasa

Buddhistische Gemeinschaft Städteregion Aachen e.V.

Dhana

Wie erwerbe ich anerkennenswerte Verdienste aus guten Taten

Teil 2

Die Spendengabe gemäss der Vinaya

Die Spendengabe gemäß der Vinaya, dem Buch der Disziplinregeln, wird nach vier Arten der Spendengabe an Mönche und Novizen unterschieden. Diese werden als die Nisaya oder die vier Notwendigkeiten bezeichnet, von denen das Mönchsleben abhängt. Diese vier Lebensnotwendigkeiten sind: Jivara Mönchsgewand, Bekleidung; Pintapata - Essensspende und Getränke; Senasana - Unterkunft und Bhesajja - Medizin und medizinische Geräte. Abgesehen von diesen vier Spendenarten gibt es noch Sondergaben oder Sonderzuwendungen für den Mönch oder Novizen.

Wir Buddhisten sollten wissen, was zu tun ist und was nicht getan werden darf, wenn wir dem Mönch oder Novizen Spenden darbieten, und wir sollten ebenfalls über die Tradition des Mönchslebens Bescheid wissen. Es ist auch wichtig zu wissen, was dem Mönch oder dem Novizen angeboten werden darf und was nicht. Viele Menschen wissen dies nicht und machen daher Fehler bei der Spendengabe.

Daher möchte ich Ihnen allen, die sich Verdienste erwerben wollen, einige Ratschläge geben, damit sichergestellt wird, daß Sie sich anerkennenswerte Verdienste erwerben. Daher sollten Sie die einzelnen Spendengaben in ihrer Bedeutung verstehen.

Bei der Spendengaben an den Mönch und Novizen gibt es im Buddhismus verschiedene Dinge, die zu beachten sind, um eine Spende ordnungsgemäß darzubieten.

Darbietung von Gewändern und Bekleidung an den Mönch

Die erste Art der Spendengabe für den Mönch und den Novizen gemäß der Mönchsdisziplin ist die Darbietung von Gewändern und Bekleidung. Dieses sind das gelbe Gewand, das äußere Gewand, das Untergewand und andere Bekleidungsstücke ein Badetuch oder Regentuch, ein Bettlaken, Handtücher und ein Taschentuch.

Üblicherweise trägt der Mönch drei Bekleidungsstücke - das Gewand, das Untergewand und das äußere Gewand. Wir können alle drei oder eines der Gewänder und andere Bekleidungsstücke darbieten, wie wir dies möchten, müssen aber darauf achten, daß sie die richtige Farbe, Art, Form, Länge und Weite haben, so daß sie für den Mönch passen.

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Darbietung von Essensspenden und Getränken an den Mönch

Bei der Darbietung von Essensspenden und Getränken müssen wir wissen, welche Speisen und Getränke hierfür geeignet sind, und welches die richtige Zeit hierfür ist, damit sie vom Mönch konsumiert werden können. Wenn wir wissen, was zu welcher Zeit dargeboten werden darf, so wird dies sowohl für den Spender als auch für den Mönch genehm sein.

Probleme bei der Darbietung von Essensspenden:
Bei der Darbietung von Essensspenden und anderer Spenden an den Mönch müssen mir diese dem Mönch in die Hand oder in seine Spendenschale geben. Tun wir dies nicht, so kann der Mönch die Spende nicht annehmen, weil die Spende noch Eigentum des Spenders ist und der Mönch sie nicht annehmen darf. Dies ist eine der Disziplinen, der der Mönch unterliegt.

Ist der Spender ein Mann, so kann der Mönch Gegenstände direkt aus dessen Hand entgegennehmen. Dies ist einem Mönch jedoch bei einer Spenderin nicht gestattet(1). Dies ist keine Diskriminierung des weiblichen Geschlechts. Es ist Mönchen und Novizen nicht gestattet, Frauen oder weibliche Tiere zu berühren, da dies in ihnen sexuelle Gelüste wecken könnte, was der Priesterschaft und dem Novizenleben abträglich ist. Indem man darauf achtet, daß der Mönch nicht in die Verlegenheit gerät, Gegenstände direkt aus der Hand einer Frau entgegennehmen zu müssen, wird dieses Problem unterbunden.

Um Spendengaben von einer Frau entgegennehmen zu können, wird der Mönch ein kleines Tuch vor sich ausbreiten und die Spenderin kann nun ihre Gabe auf diesem Tuch abstellen', wonach der Mönch die Spende an sich nimmt.

Problematisch ist, daß die meisten Spender ihre Gaben direkt dem Mönch geben möchten, weil sie glauben, daß sie sich andernfalls keine Verdienste erwerben können. Dies ist jedoch ein Mißverständnis.

Manchmal werden mehr Essensspenden dargereicht, als der Mönch innerhalb eines Tages verzehren kann. Ein Teil der Essensspende kann für den nächsten Tag zum Verzehr aufgehoben werden. Der Mönch kann den Spender freundlich bitten, einen Teil der Essensspende in der Küche des Tempels abzugeben, oder einer Laiensperson übergeben, die den Mönch oder den Tempel versorgt, damit die Essensspende dein Mönch an den folgenden Tagen dargeboten werde kann. Dies scheint einige Buddhisten zu beleidigen. Sie beschweren sich dann möglicherweise darüber, daß der Mönch schwierig im Umgang sei.

Hier sollte zur Kenntnis genonunen werden, daß Essensspenden, die dem Mönch im Verlaufe des Morgens dargeboten werden, von diesem und einem Novizen nur bis zum Mittag(2) des gleichen Tages verzehrt werden können. Einige Mönche und Novizen nehmen nur eine Mahlzeit pro Tag während des Vormittags zu sich. In anderen Tempeln nehmen sie zwei Mahlzeiten zu sich, eine am frühen Morgen und die zweite vor dem Mittag. Es ist ihnen auch nicht gestattet, übrig gebliebenes Essen für den Verzehr am nächsten Tag aufzuheben, und sie dürfen auch keine Nahrungsmittel lagern. Es ist dies ein religiöser Verstoß. In der Praxis bedeutet dies, daß der Mönch alle übrig gebliebenen Nahrungsmittel an Personen oder Tiere in seiner Umgebung weiterreicht, denn er darf sie nicht an einen anderen Mönch weiterreichen.

Die Spender mögen nun glauben, daß sie, wenn sie dem Mönch nicht alle Nahrungsmittel darreichen, die sie mitgebracht haben, sich einen geringen Verdienst erworben haben. Aus diesem Grunde möchten sie alle Nahrungsmittel, die Sie in den Tempel mitbringen, dem Mönch direkt übergeben.

Einige Menschen erwägen dann sogar, in einen anderen Tempel zu gehen, wo sie ihrem Wunsch gemäß alle Essensspenden dem Mönch darbieten können. Dies ist darin begründet, daß sie um das Mönchsleben und die Mönchsdisziplinen, wie sie in der Vinaya niedergeschrieben sind, nicht genau unterrichtet sind und sie daher nicht verstehen.

Die Mönchstradition und die Regeln des Mönchslebens können von Menschen nicht verstanden werden, wenn sie diese nicht gründlich studiert haben. Sie wissen folglich nicht, was dem Mönch zu welcher Zeit (morgens oder nachmittags) dargeboten werden kann. Folglich wissen sie auch nicht, welche Nahrungsmittel ein Mönch zu jeder Zeit verzehren darf, wenn dies erforderlich ist.

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Fußnoten:
(1) - Diese Art der Spendenübergabe wird nur in Thailand praktiziert - nicht aber in anderen buddh. Ländern, wie z.B. Sri Lanka oder Burma. Die direkte Entgegennahme von einer Frau ist kein Verstoß gegen die Mönchsregel.

(2) - Mittag bezeichnet den Zeitpunkt, wo die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. In Ländern wo die Sommerzeit eingeführt wurde gilt dies zu beachten.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Dienstag, 12. März 2013© 2015 Wat Dhammaniwasa